»…, während Joschka Fischer Steine auf Polizisten geworfen hat«

Christian Lindner, ein Hospizleiter und Robert Hübner


Reden Sie sich die Sache jetzt nicht schön?
»Nein. Bei der traditionellen Jagd wird das Tier geehrt – man legt dem Tier einen Zweig in den Mund und hält inne. Das ist viel bewusster als industrielle Fleischproduktion. […]«

Haben Sie beim Jagen den Grünen in sich entdeckt?
»Nein, ich bin nicht grün, und ökologisches Bewusstsein ist politisch nicht allein bei den Grünen zu Hause. […] Der erste für Umwelt zuständige Minister war übrigens Hans-Dietrich Genscher von der FDP. Er hat das Umweltbundesamt gegründet, während Joschka Fischer Steine auf Polizisten geworfen hat.«

Sie haben in der FDP einen ungleichen Partner. Ist Wolfgang Kubicki einer, mit dem man auf die Pirsch gehen kann?
»Wolfgang Kubicki hat andere Leidenschaften, als ruhig auf den Wald zu schauen.«

Ist das eine persönliche Verbindung zu Kubicki – oder eine rein politische?
»Für unsere Verbindung gibt es eigentlich kein Wort, das so richtig passt. Neulich hat er gesagt, er würde mich nur so lange unterstützen, wie er glaube, dass ich der FDP nütze. Da musste ich lachen. Ich sehe es weniger kühl. Ich stehe zu Wolfgang auch, wenn er der FDP mal nicht nützt. […]«*


1.* 
Christian Lindner hat einen Jagdschein gemacht – der Interviewer schlägt also angestrengt die offensichtliche Brücke zur Politik als Jagdrevier. Lindners Spitzen gegen Merkel, die SPD, alle anderen Parteien und sogar ein bisschen gegen die eigenen Reihen machen trotzdem Spaß. // Warum sind Sie ein Jäger, Christian Lindner?

2. Herr Schlachter, Sie leiten seit 20 Jahren ein Hospiz und müssen es wissen: Kann man schön sterben? »Eindeutig ja.« Ein seltsam beruhigendes Gespräch über den Tod, das zeigt, dass es davon hierzulande zu wenig gibt. // »Nach uns kommt nur noch der Tod«

3. Ich hoffe, daß dieses Gespräch Ihren Vorstellungen entsprochen hat. »In der Tat weist es kennzeichnende Züge eines Interviews auf, vor allem Strukturmängel.« Die Schachlegende Robert Hübner wurde anlässlich seines 70. Geburtstags zum Interview gebeten. Doch über sich selbst will er gar nicht reden, sondern über seine persönliche Abneigung gegen diese Textform und all das Unvermögen der Journalisten. Viel zu wenig Struktur und das Beste kommt auch erst zum Schluss – insofern: quod erat demonstrandum. // Vom Wesen und Wert des Fragegesprächs

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