Jürgen von der Lippe, Dietrich Krauß und Dieter Hildebrandt
In Ihrem neuen Buch steht unter »Jürgens Lieblingswitze« der, in dem Gott bei der Schöpfung der Frau sagt: »Hirn ist alle, jetzt gibt’s Titten.«
»Richtig. Es ist aber auch der dabei, in dem Gott sagt: ›Adam, komm mal her, ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich. Die gute: Du bekommst einen Penis und ein Gehirn. Und jetzt die schlechte: Du kannst nicht beides gleichzeitig gebrauchen.‹ […] Es ist auch einfach so, dass Humor einem die Möglichkeit gibt, die überschwere Last kultureller Verpflichtungen mal kurz abzusetzen. Der Komiker ist praktisch der biblische Sündenbock, auf den das Fehlverhalten abgeleitet wird, und der als Stellvertreter den Dumpfdödel gibt. Das ist eine Geschichte von hoher kathartischer Effizienz.«Sie meinen, es ist eigentlich selbstlos von Ihnen, wenn Sie über Frauen Witze machen?
»Endlich werde ich mal verstanden.«*
1.* Jürgen von der Lippe plaudert über seine Entjungferung mit 20, das Problem an Joko und Klaas, den Frauenanteil im Publikum und seine mächtige berufliche Fehlkalkulation quasi in einem Atemzug. Das meiste klingt plausibel und vieles unterhält auch noch nebenbei. // »Ja, ich bin Freizeitklugscheißer«
2. Und, zack, haben Sie eine Klage an der Backe wie jene von Josef Joffe, dem Herausgeber der »Zeit«, den Sie einer Seilschaft von Amerikafreunden zugeordnet haben. »Die Grundlage der besagten Nummer war eine Studie von der Uni Leipzig. Wenn Sie so wollen, wissenschaftsbasiertes Kabarett und ausgerechnet dafür gab’s ne Klage.« »Die Anstalt«-Autor Dietrich Krauß dröselt auf, wie ungelenk sich deutsche Medien dabei anstellen, ihre Objektivität zu verteidigen. // Mal Nato-Hure, mal Putin-Pudel
3. Was macht denn die richtigen Bayern aus? »Das ist relativ zu sehen: Die für Preußen wie mich richtigen Bayern sind wahrscheinlich für die richtigen Bayern gar keine richtigen Bayern. Die richtigen Bayern kann ich wiederum nicht aushalten.« Ob Dieter Hildebrandt Bayern nun mag oder nicht, weiß man nicht. Aber er kann so schön über sie schimpfen wie er sie verehrt. // »Ich bin hier seit 1945 geduldet und warte auf das Gesetz, das das Nähere regelt«